Sonntag, 7. September 2014

There's no cure for the lost

ich schaue mit bangem Blick
zum sich verdunkelnden Himmel empor

beobachte die Leute um mich herum,
die ihre Schritte beschleunigen

[Verloren in sich selbst
Kein Weg, der aus diesem Labyrinth führt.]

an mir vorbeihetzen
als würde ich nicht existieren

[Verloren in sich selbst
Niemand, der einen führt]

der Sturm naht
in den Nachrichten die Warnung

[Verloren in sich selbst
Wohin kann man fliehen]

Das Donnern klingt wie Kanonenschüsse
Die Straßen sind leer

[Verloren in sich selbst
Die Hoffnung schwindet]

innerer Frieden
wo kann man ihn finden?


Wenn alles verschwunden scheint?
und du ganz allein bist?




Freitag, 1. August 2014

Stu. o. Asb?

Ich hätte Berlin den Rücken kehren können.
All die schlechten Erinnerungen,
All die bösen Erfahrungen,
Den ganzen unüberwindbaren Schmerz
Hätte ich hinter mir lassen können.

Das ging mir durch den Kopf, als ich die Zulassung der Kölner Universität in den Händen hielt.
Die Freude, die mich durchzuckt hatte, weggewaschen von der Einsicht, dass ich September mit meiner Ausbildung beginne.
Ja, ich weiß. Ich könnte der Ausbildung absagen und mich an der Uni einschreiben. Doch die Angst, meine Mutter zu kontaktieren, um BaFög zu bekommen, ist noch zu groß.

Ich hätte studieren können!

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, oder? Ich kann meine Ausbildung abschließen und in 3 Jahren wieder mit dem Bewerben an Unis beginnen. Zusätzlich habe ich dann noch die Chance, einen besseren Nebenjob zu bekommen, weil ich die Ausbildung abgeschlossen habe und in der Richtung was finden könnte.
Ich könnte in meine Traumstadt ziehen. Nahe am Meer, mit tollen Menschen, die einen unvergleichbaren Humor besitzen und ich mitten drin.
Aber will ich dann überhaupt noch studieren?
Ich war nie der ehrgeizigste Mensch. Die Karriere lag mir nie so am Herzen.

Die Zweifel nagen wieder an mir. Was soll ich tun? Mein Bauchgefühl, auf das ich hören möchte, sagt mir nichts. Es ist genauso zwigespalten wie ich. Es sieht beide Vorteile.

Freitag, 20. Juni 2014

Regen ist lauter als Nebel

Vorgeben vergessen zu haben ist nur ein Alibi, um zu verstecken, wie verletzt man wirklich ist.
Und es macht mich krank, schon wieder unwissend zu sein.
Nicht zu wissen... Warum.
Warum ich mal wieder nur die Affäre sein durfte.
Warum ich nie gut genug bin.
Warum es immer jemand anders gibt.

Bin ich so hässlich? So fett?
Habe ich so einen scheiß Charakter?

Ich will, dass alle Welt glücklich ist.
Es kümmert mich wenig, dass ich dabei immer zu kurz komme.
                             Wenig - aber es lässt mich nicht vollkommen kalt.

Es macht mich wahnsinnig, wie mein Herz geklopft hat vorhin, als er bloß erwähnt wurde.
Ich könnte mich selbst ohrfeigen, als mir klar wurde, dass ich in dieser kurzen Zeit ... zu viele... Gefühle für ihn entwickelt habe.

Ich verdränge es. Ich bin gut darin. - Ehrlich.
Aber wenn es einen in einem unerwarteten Moment trifft.. was soll man da machen?

Warum geben mir Menschen, die mir wichtig sind bzw werden, bloß immer das Gefühl, ein wertloses Stück Scheiße zu sein?
Wie soll ich je lernen, richtig zu vertrauen, wenn mein Selbstwertgefühl, mein Selbstbewusstein, das ich kläglich versuche aufzubauen, jedes Mal in Dreck gezogen wird? Zerrissen in kleinste Teile, so dass eine Reperatur unmöglich scheint.

Wie soll ich in den Spiegel sehen können - mit einem Lächeln?
Wie soll ich all meine Makel ignorieren?
Wie soll ich mich selbst überzeugen, dass ich hübsch bin? Dass ich es wert bin?
     - wie, wenn alle anderen es auch nicht können?

"Man muss sich selbst lieben, um von anderen geliebt zu werden."

Ich kann es nicht.

Vom Pech gejagt, vom Glück gemieden.
In allen Situationen.
Meine Motivation, weiterzumachen, sie sinkt. Tag für Tag für Tag.

Eine schlechte Neuigkeit folgt der Nächsten und wenn du denkst, du bist schon ganz unten... täusch dich nicht.. der Fall hört nicht auf.

Ich kann nicht mehr essen.
Das Hungergefühl erstickt in der Depression.
Ich zwinge mich. Stopfe alles in mich rein, bis mir übel ist.
Wie ein Roboter steck ich mir ein Stück Schokolade, ein Chip nach dem anderen in den Mund, um den Schein zu wahren. Ein gemütlicher Abend zu Hause-naschen gehört doch dazu.

Ich kann nicht mehr schlafen.
Nachts wälze ich mich hin und her, führe Dialoge mit Personen, die mir weh getan haben. Frage nach dem Warum.
Doch sie schweigen. Schweigen wie im realen Leben.
Womit hab ich diese Unehrlichkeit verdient? Warum darf ich nicht wissen, woran ich bei ihnen bin? Das Abschließen wäre somit viel leichter. Die Fragen würden aufhören. Ich hätte endlich ihre Gründe - nicht die schwachen Ausreden, die sie mir gaben.
Und vielleicht...vielleicht endlich Frieden.


Montag, 9. Juni 2014

Master der Ignoranz

Im Moment bin ich recht stolz darauf, dass ich durch meine Mutter gelernt habe, meine Gefühle zu unterdrücken und sie auch in genau das Gegenteil umwandeln. 
So traurig das auch ist.
Aber ich kann fast sagen, ich bin gut drauf.
Gut drauf, weil ich mich im nachhinein von diesem Arsch nicht habe unterkriegen lassen, sondern meine Verletztheit und Enttäuschung ausgetauscht habe gegen Wut. 
Zudem bin ich überglücklich solch tolle Freunde zu haben. Die mir geholfen haben, den gestrigen Abend zu überstehen, obwohl mich die ganze Umgebung an ihn erinnert.

Die Angst, ihn wiederzusehen, ist immer noch da. 
Aber ich weiß, dass ich darüberstehen werde, denn wie nennen mich meine Freunde seitdem? - "Master der Ignoranz".
Er hat kein Stück Aufmerksamkeit von mir verdient. Wer sich sowas erdreistet und sich dann auch noch erlaubt, mir die Schuld zugeben - der kann mich mal. kreuzweise.

Ich weiß, ich habe so etwas nicht verdient. Irgendwann werde ich auch endlich jemanden finden, der ehrlich zu mir ist.

Samstag, 7. Juni 2014

Naiv.

Mit ungläubigen Blick starrte ich auf die beiden Personen, die keine 10m von mir entfernt saßen und miteinander kuschelten.
Der Typ, den ich seit ein paar Wochen datete, mit dem es so gut lief, dass ich meine Gefühle endlich mal wieder zugelassen habe, weil es sich richtig angefühlt hatte. Und wenn man vor seinen Freunden bereits Händchen hält und sich aneinander schmiegt, darf man doch hoffen, dass es ihm ernst ist, oder?
Mein Körper war wie erstarrt und meine Freundin legte einen Arm um mich, wollte mich beruhigen, mir Trost spenden. Doch ich stoß ihren Arm weg. Körperliche Nähe war in dem Moment wie Gift für mich.
Als die beiden sich küssten, brach die Starre und bevor ich etwas tun konnte, lief ich zu ihm hin und tippte ihm auf die Schulter.
Er schreckte hoch. "Alter, hast du mich erschrocken" , sagte er - ohne Gewissensbisse.
"Hättest du das nicht vorher sagen können?" , fragte ich traurig.
Das andere Mädchen sprang auf und haute ab. Ich sah ihr nach. Weder wütend noch enttäuscht von ihr. Sie konnte ja nichts dafür.
Langsam stand er auf und versuchte mir zu erklären, dass es daran lag, dass ich Berlin verlassen wollte und er auf der Suche nach etwas festem war und die andere bleiben wollte.
Mein Mund war so trocken, als hätte ich gerade einen Marathonlauf in der Wüste hinter mir, ohne einen Tropfen Wasser zu mir zunehmen. Dennoch war ich nicht in der Lage, die Flasche, die ich in der Hand hielt, an meinen Mund zu führen.
Ich war so geschockt, enttäuscht, traurig, dass ich schon wieder an einen Arsch geraten bin.
Frustriert über meine Gefühle und dass ich ihm das, was gerade passiert war - was mit der anderen zeitgleich mit mir lief - verzeihen konnte.
Närrin schalt ich mich in Gedanken und fragte trotzdem: "Glaubst du, wir könnten nochmal von vorn beginnen?"
"Ich weiß es nicht. Ich will dir mit deinen Wünschen nicht im Weg stehen. Ich will nicht der Schuldige sein, wenn du alles aufgibst."
"Aber das tust du nicht! Und sollte ich nach Frankfurt (Oder) gehen, würde ich doch sowieso immer hin und her pendeln. Der Weg ist ja nicht weit."
Seine gequälten Augen ließen mich hoffen, dass er mich immer noch wollte. Aber was war mit der anderen?
"Versprichst du mir, dass du darüber nachdenkst und mir schreibst? Ich möchte nicht, dass das so zu Ende geht" , flehte ich ihn an.
Er nickte und ich umarmte ihn ein letztes Mal, bevor ich zurück zu meiner Freundin ging, die mich sofort bestürmte, ihn beleidigte, mich drücken wollte. Doch ich wehrte ab. Ich konnte nicht.
"Sagst du den anderen bitte, dass ich gehe? Ich kann das nicht mehr, ich muss will nach Hause" Damit wendete ich mich ab, gab die Flasche ab und verließ den Club.
Es war kalt, doch ich war nicht in der Lage meine Jacke anzuziehen. Mir war schlecht.
Womit habe ich das verdient, dass ich nur an solche Arschlöcher gerate? WOMIT?

Zu Hause legte ich mich ins Bett, doch das Wirrwarr in meinem Kopf ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Stattdessen stand ich auf und überlegte, was ich ihm für eine SMS schreiben könnte, weil ich nicht das losgeworden bin, was ich zu sagen hatte.
Ich schrieb erst alles auf , gab mir die Blöße vor diesem Typen, weil ich ihn nicht verlieren wollte oder weil er wissen sollte, was er mir angetan hat.
Die SMS wurde zu einem Roman - auf die keine Antwort kam.


Donnerstag, 5. Juni 2014

Gedankensalat

Die Sonne scheint
Doch der Regen prasselt auf mein Gesicht
Wie Tränen läuft er herunter
Das Lachen der Passanten
Für sie voller Freude
Für mich voller Hohn

Ich streife durch die Straßen
Auf der Suche nach dem Glück

Der Sinn des Lebens
Eine Frage, ein Mysterium
Wie die lächelnden Gesichter um mich herum
So viel Leid, so viel Schmerz
Wie können sie bloß lachen?

Meine Arme, von Narben geschmückt
Halten die Last der Welt
Mein Kopf erfüllt von Trauer
Meine Seele auf die Folter gespannt

Wo endet diese Reise?
Wann hat sie begonnen?
Dämonen und Geister zehren an mir
Halten mich fest
Ich will doch nur helfen
Doch ich rühr mich nicht vom Fleck
- dreh mich nur im Kreis

Ein Sturm zieht auf
Zeigt uns die Wahrheit
Doch währt sie nur kurz
Keiner kann sie erfassen

Sie verschwindet mit einem Seufzen
Die Unwissenheit bringt mich um den Verstand

Ihr verschließt die Augen
Stellt euch blind
Während alles in Dunkelheit versinkt
Wo soll das alles enden
Wenn jeder nur an sich selber denkt?

Lügner, Betrüger, Verräter
bevölkern die Erde
zerstören sich selbst
zerstören uns

Unsere Liebe an die Klippe gedrängt
Sie schaut ins unendlicher Nichts
Ein Stoß und wir sind für immer verloren

Dienstag, 22. April 2014

Tell the wolves I'm home

Aus einer Laune heraus begann ich in meinem Zimmer ein wenig Ordnung zu schaffen, durchforstete mehrere Papierstapel, die sich in letzter Zeit - zum Teil auch in den letzten Monaten - angesammelt hatten, als eine Karte zu Boden fiel. Sie war hellgrün, mit Herzen darauf; jedes stand für etwas anderes: Kraft, Mut, Glück, Lachen, Frieden und so weiter. Eine Glückwunschkarte. Eine Glückwunschkarte wie jede andere.
Dennoch schnürte mir etwas den Hals zu. Der Absender war nämlich nicht wie jeder andere. Der Absender war ... speziell.
Obwohl ich wusste, dass ich es lassen sollte, obwohl ich wusste, dass ich die Karte nicht ohne Grund so tief in diesen Papierstapeln vergraben habe, die ich so ungern aufräume und ordne, tat ich es.
Ich legte die Hefte, Blätter und Prospekte neben mich und bückte mich nach der hellgrünen Karte, lief langsam zu Heizung und ließ mich an ihr hinabgleiten. Mit angewinkelten Beinen studierte ich die Vorderseite, sog jedes Wort in mich auf und versuchte die Eigenschaften mit mir in Verbindung zu bringen. Manche gingen, andere ließen mich einfach nur schlucken. Bei "Liebe" fing ich an sarkastisch zu grinsen.
Da mir das einfache Anschauen aber nicht reichte, sondern mich noch mehr quälen wollte,
klappte ich die Karte auf - und sofort wieder zu.
Allein diese Handschrift zu sehen, trieb mir Tränen in die Augen. Immer noch. Wütend - auf mich selbst? -  klappte ich sie wieder auf und zwang mich Satz für Satz zu lesen. Wieder und wieder. Erst als ich nichts mehr sehen konnte, weil die Buchstaben ineinander verschwammen, wendete ich meinen Blick ab und kniff die Augen zusammen und warf die verdammte Karte von mir fort.
Verstört, aber voller Genugtuung, weil ich den leichten Anflug von Hass - ja, Hass - in mir gespürt habe und der mir zeigte, dass ich die Kraft habe, Gleichgültigkeit vorzutäuschen und alles wieder zu verdrängen.

Mit einem Lächeln auf dem tränennassen Gesicht stand ich auf und versteckte die Karte erneut vor mir.

Sonntag, 20. April 2014

Die Sache mit dem Wegrennen

Man kann den Tag verbringen wie man will.
Mit Ablenkung. Freunde treffen, Zeit mit der Familie verbringen, ein Buch lesen, Fernsehen, die warme Frühlingssonne genießen.
Oder Nichts zu tun.
Es ist egal.
Es bringt doch alles nichts. Spätestens wenn du dich abends in dein noch kaltes Bett legst, stürzt alles auf dich ein. Die Angst, die Einsamkeit, die Trauer, die Enttäuschung die Hoffnungslosigkeit, die Fragen und Zweifel, die dein Inneres zernagen.
Warum weitermachen? Ist nicht alles nur Illusion, ein bloßer Schein? Fröhlichkeit nur ein Schleier, der sich eine Zeit lang senkt, nur um doch wieder gehoben, weggerissen, zerfetzt zu werden?
Und wenn die Angst alles beinhaltet, was dich bedrückt?
Die Angst vor der Einsamkeit. Die Angst zu viel Hoffnung zu besitzen. Die Angst immer und immer wieder enttäuscht zu werden.
Von kleinauf damit geplagt zu werden, zerstört einen. Als Kind mag man es noch nicht so intensiv bemerken. Die Verzweiflung viel zu groß, sodass man Tag zu Tag versucht zu sein, wie die anderen einen haben wollen. Doch wenn man älter wird, kann man nicht mehr einknicken. Und es tut weh, von den Personen, die man so sehr liebt, weder respektiert noch akzeptiert zu werden. Und wenn es sich wiederholt, in regelmäßigen Abständen, mit den unterschiedlichsten Personen - darf man dann nicht zweifeln? Zweifeln, ob man je wieder vertrauen kann? Aber wenn man durch mangelndes Vertrauen verhindert, dass sich Beziehungen jeglicher Art aufbauen, ist es das richtige?
Ich weiß es nicht. Doch das ewige Wegrennen muss aufhören. Es muss endlich aufhören. Denn ansonsten endet der Sprint im Bodenlosen - direkt unter die Erde.

Montag, 24. Februar 2014

I don't really know where I must go

Songzitat des Tages
"Somebody told me that I would be a dreamer for life"
- Lived A Lie - You Me At Six

Es nieselte als ich aus der Straßenbahn ausstieg. Langsam zwang ich mich vorwärts zu gehen, obwohl meine Beine sich wie Blei anfühlten und jeden Schritt unsäglich schwer war.
Wie einfach wäre es, sich einfach umzudrehen, die Straßenseite zu wechseln und wieder zurück nach Hause zu fahren.
Aber ich war kein Feigling, durfte es nicht sein. Eine Freundschaft stand auf dem Spiel.
Und auch wenn ich ihn noch nicht lange kannte, bedeutete er mir trotzdem viel - nur halt nicht auf diese Art.
Mit klopfendem Herzen stand ich schließlich vor der Haustür und suchte nach seinem Nachnamen auf dem Klingelbrett. Einige Sekunden schwebte mein Finger in der Luft ehe ich kurz den Knopf drückte.
Ein forsches "Ja?" erklang aus der Freisprechanlage und nach meinem kaum hörbaren "Hey, ich bin's" schnarrte schließlich die Tür und ich machte mich mit dem Fahrstuhl auf den Weg zu seiner Wohnung.
Als sich die Fahrstuhltür öffnete, stand er bereits in seiner offenen Haustür. Die Art, wie er dastand und er mich ansah, zeigte mir, dass es ihm nicht annähernd besser ging, als letzten Samstag.
Auch das Gespräch verlief nicht anders.
So viele angespannte Pausen, wären wir aneinander vorbeistarrten und nachdachten.
Immerhin waren wir uns einig, dass wir den Kontakt nicht abbrechen wollten, aber was dann?
Eine ungewisse Pause? Wir wussten beide, das kommt dem Kontakt abbrechen gleich.
Aber er konnte nicht sofort weitermachen wie bisher.. nicht mal in einer größeren Gruppe.
Es tat mir weh, zu sehen, wie er leidet, vor allem weil ich wusste, was ihn noch bedrückt und ein Teil davon zu sein, machte es noch schlimmer.
Auch wenn wir vorerst eine Lösung gefunden haben, es fühlt sich nicht richtig an...

Es war falsch zu glauben, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau immer möglich ist...

Sonntag, 16. Februar 2014

Love is a terrible thing

Songzitat des Tages:
"I really don't mind what happens now and then as long you'll be my friend at the end"
- Kryptonite - 3 Doors Down

Es lief alles so gut.
Dieser Moment, wenn man neue Freunde findet, sich von Anfang an versteht, beim ersten Treffen sofort in die Gruppe aufgenommen wird, obwohl man die Einzige ist, die an sich keinen von denen kennt.
Es war perfekt.
Dieser Moment, wenn man fest daran glaubt, dass Mann und Frau miteinander befreundet sein können und dann plötzlich merkt, dass es doch nicht so ist.
Es ging bergab.
Dieser Schmerz in den Augen, die Traurigkeit in der Stimme, diese Verzweiflung in der Umarmung, als wäre er ein Ertrinkender und du die einzige Rettung, doch gibt es keine Möglichkeit zu helfen.
Absturz.
Die Offenbarung, dass allein deine Existenz diese hamonierende Gruppe fast zerstört hätte und es ihm egal war. Doch dann die Enttäuschung und es reißt dich entzwei, wenn du spürst, wie er in ein tiefes Loch zu fallen droht und du nicht die Macht besitzt, ihn zu fangen, einfach weil du nicht dasselbe fühlst.
Finsternis.
Beide mit verschränkten Armen. Wir standen uns gegenüber. Ich konnte seine Hilflosigkeit mit jeder Faser meines Körpers spüren, doch die Tatsache, dass ich nichts tun konnte, schnürte mir die Luft ab. Seine Augen suchten immer wieder die meine, doch war ich zu feige ihn anzusehen, aus Angst, was ich dort erblicken würde. War es ein Abbild meiner? Eventuell nur tausendmal schlimmer?
"Was machen wir jetzt?"
Die Frage schwebte um uns herum, zog uns mit ihrem Gewicht immer weiter herunter, doch gab es keine Antwort. Alles schien falsch.
Kontakt abbrechen? Ist damit wirklich geholfen? Wir hatten uns doch gerade erst kennengelernt, aber wie können da seine Gefühle schon so stark sein? Ist seine Einsamkeit wirklich so enorm, dass er sich so extrem nach Zuneigung sehnt?
Es tat so weh, der Grund zu sein, der seine Trauer noch weiter vertiefte.
Kontakt weiterpflegen? Ich weiß, dass ich es könnte, doch bin nicht ich diejenige, die quasi bloß gestellt wurde. Könnte er das? Er weiß es nicht.
Eine Pause? Wir wussten beide, dass diese Pause kein Ende haben wird und dass wir das nicht wollten.

Doch was blieb uns dann?

Freitag, 10. Januar 2014

Da sind keine Monster unter deinem Bett-Sie sind alle in deinen Gedanken

Songzitat des Tages:
" I'm sick of feeling cheap, cheated and abused "
- I Just Wanna Run - The Downtown Fiction

"Ergreif doch einfach die Hände, die dir gereicht werden! Du brauchst Hilfe" , mit besorgten Blick sah sie mich an.
Aber ich sehe keine Hände, da ist nichts. Leere, Dunkelheit. Ich weiß nicht, wonach ich greifen soll, ohne noch mehr Schmerzen zu erleiden , dachte ich und versuchte, die Träne aufzuhalten, die stumm an meiner Wange herunterperlte. Mein Blick war verschwommen, das Muster der Raufasertapete an der Decke, das ich sonst in diesen Momenten hypnotisierte, verschwunden. Irgendwie war ich jedoch froh, dass ich wieder weinen konnte, auch wenn ich es nie offen zuließ. Ich war schon schwach genug, heulen machte es da nicht besser.
Während ich versuchte, meinen zitternden Körper zu beruhigen, meine Hände unter meinem Körper begrub damit sie nicht meine Arme wieder zerkratzten, bat sie mich erneut darum, zu reden, wenn nötig auch zum Pschyologen zu gehen.
"Ich kann nicht" , sagte ich "Es geht einfach nicht. Man kann mir nicht helfen."
Worüber sollte ich reden? Ich weiß ja selber nicht was los ist. Schließlich verbat ich mir ja darüber nachzudenken, es würde alles schlimmer machen.
Die Katze hinter mir schnurrte gemütlich und friedlich vor sich hin und ignorierte uns, glücklich in ihrer Welt und ich wünschte mir, dass sie endlich aufhören würde zu reden, damit ich mich fangen, meine Mauer wieder hochziehen und so tun könnte, als hätte dieses Gespräch nie stattgefunden und wie das Fellknäuel die perfekte, glückliche Tochter spielen konnte.
"Was fühlst du für deine Mutter?" , fragte sie und schaute mir in meine vermutlich verschmierten Augen.
"Nichts.", antwortete ich - es war die reine Wahrheit, zumindest die Wahrheit, die ich mir einredete.
"Hass? Enttäuschung? Trauer?" , hakte sie nach "Das würde mich interessieren"
"Nichts" , wiederholte ich " Es ist einfach - neutral"
"Du bist mehr wert, als sie dir glauben gemacht hat. Entwickele dich nicht in das Klischee, in das sie dich reinpressen wollte. Du bist mehr wert."
Ich schloss die Augen, als ein Schmerz, lautlos und spitz wie ein Messer in meine Brust fuhr.
Schön wär's... schön wä'rs

Mittwoch, 8. Januar 2014

scream until the breath is gone from your lungs

Songzitat des Tages:
"Words are just words, until they're put to work
And it will be actions, not words, that change this earth "
 - Ghosts - We Came As Romans

Dieses Gefühl, als ob du jeden Moment anfängst zu weinen, beherrscht mich seit Tagen. Doch meine Augen sind unnatürlich trocken und starren ohne jeglichen Glanz an die Zimmerdecke.
Mein zitternder Körper versteckt sich unter der Bettdecke. Meine kalte Hand bedeckt meinen linken Arm, den nun einen neuer Schnitt ziert.
Die Angst lief mir in kleinen Schauern über den Rücken.
Ja, ich habe Angst. Wovor? Meine Standardantwort auf meine richtigen Ängste und Probleme bleibt dieselbe "Es ist nicht so wichtig. Es wird schon vorbeigehen."
Auch in diesem Blog. Die Wahrheit zu sagen, ist manchmal schwerer als gedacht und die Feigheit in einem viel zu groß. Man will sich verstecken und warten, bis alles vorbei ist. Doch meist ist alles zu spät, wenn man sich zusammenreißen und wehren will.

Alle meine Träume und Pläne versinken in einem großen schwarzen Loch, das sich immer weiter ausbreitet.
Ich kann es nicht aufhalten.
Weiß nicht, wo ich mich festhalten soll, um nicht vollends mit reingesogen zu werden.

Wo soll man anfangen, zu erzählen? Mit welchem Aspekt beginnen? Mit dem persönlichen? Mit dem sozialen? Mit beidem gleichzeitig? Was davon ist irrelevant?
"Du musst reden. Ich schau mir das nicht mehr lange an. Entweder du suchst dir eine Person aus deinem Umkreis oder ich schicke dich zum Psychologen"
Nein. Ich will nicht reden. Ist das so schwer zu verstehen?
Und selbst wenn ich wollte, ich kann es nicht.

Ablenkung ist das einzige was hilft.
Es beginnt mit Musik, mache sie lauter und lauter, bis die Stimmen in meinem Kopf übertont werden, die mir sagen, wie wertlos ich bin.
Lesen, Party, Konzerte, Rauchen.. all das hilft, für einen kurzen Augenblick.
Doch gibt es trotzdem diese Momente, wie jetzt, an denen man wie geschlagen von seinen Gefühlen, rumliegt, an die Decke starrt und auf die Tränen wartet, die aber versiegt zu seinen scheinen.

Dienstag, 7. Januar 2014

Bloß kein Aufsehen erregen

Songzitat des Tages:
" I can't believe you got the best of me.
I can't believe I trusted every word you said."
- Best of Me - A Day To Remember

Verloren blickte sie um sich. Wo war sie - und vor allem wie war sie hier hergekommen?
Die Blätter raschelten leise im Wind, der wie eine tröstende Geste um sie wehte.
Doch er war kalt. Zitternd schlang sie ihre dünnen Arme um ihren ausgemergelten Körper.
Eine Träne tropfte an ihrem Gesicht herunter, doch sie beachtete sie nicht. Es könnte genauso gut ein Regentropfen sein.
Mit langsamen Schritten, als wolle sie jedes Geräusch vermeiden, ging sie vorwärts. Sie schaute stur auf den Boden, ignorierte alles und verbarg ihr Gesicht hinter dem dunklen Schleier ihres Haares.
Bloß kein Aufsehen erregen. Bloß kein Aufsehen erregen. 
Mit einem Mal hörte sie ein lautes Hupen, verwirrt schaute sie auf. Nicht mal einen Meter vor ihr stand ein Auto. Der aufgebrachte Fahrer wedelte fuchsteufelswild mit der Hand.
Ihr war es egal. Warum hat er sie nicht einfach überfahren? Es hätte so vieles leichter gemacht. Wer würde sie schon vermissen? Es wendete sich doch eh jeder ab. Mit ein wenig Geduld konnte man dies perfekt beobachten. 3 im letztem Jahr - das war ein Rekord.
Anstatt irgendeine entschuldigende Geste zu machen, lief sie weiter. Diesmal auf der Suche nach irgendetwas vertrautem, doch alles wirkte so fremd.
Bloß kein Aufsehen erregen. Bloß kein Aufsehen erregen.
Der Regen wurde stärker und durchnässte sie bis auf die Haut - sie merkte es nicht mal. Wohin sie wollte, wusste sie nicht. Weg. Das war das einzige, was sie wollte.
Bloß kein Aufsehen erregen. Die Worte hämmerten immer und immer wieder gegen ihren Schädel, während ihre Gedanken dem Vergänglichen nachhingen.
Hatte sie sich jemals so wertlos gefühlt?
Jeder erzählte ihr etwas von wegen "neues Jahr, neues Glück"
Doch das Jahr begann bereits grausam. Sie wollte nicht mehr. Nur noch weg, weg von allem. Es ging nur nicht. Verstecken war ihre altbewährte Methode gewesen. Das wollte sie nun ändern.
Ein letztes Mal atmete sie tief die regenschwere Luft ein, drückte die Schultern durch, strich sich die braunen Locken hinters Ohr, hielt den Kopf aufrecht und versuchte zu Lächeln.
Bloß kein Aufsehen erregen.
Sie möchte alles ändern, alles vergessen, was gewesen war. 
Es war egal, wo sie war und wie sie hier hingekommen ist. Sie wird den Weg finden, alles hinter sich lassen und ihren Zweiflern zeigen, was sie kann.
Wenn nicht der größte Zweifler sie selbst wäre...

Donnerstag, 21. November 2013

Diese rhetorischen Fragen kotzen mich an.

"I'm a chameleon, you're colouring me,
I can be everything you want me to be.
Just not me."
 - Story - Blitz Kids

Ich will wieder alle von mir wegstoßen, unter dem Druck zusammenbrechen.
Aber vor allem möchte ich eine Antwort auf die SMS.
Ein Zeichen, dass ich dir nicht egal bin, obwohl es mich ja gar nicht kümmert.
I don't think that I can handle it without cutting myself.
Solange habe ich durchgehalten, mich auf andere Sachen konzentriert,
mich in meine Konzertsucht, wie ein paar es nennen, reingesteigert und nur noch davon gelebt.
Ich habe es geschafft, wochenlang, aber es wird schlimmer.
Mit zitternden Fingern starrte ich auf die glühende Zigarette herab, die alles ein bisschen ruhiger macht in mir.
Die Vorstellung, sie an mir auszudrücken, anstatt sie einfach auf dem Boden zu werfen und unter meinen Vans zu zertreten, verbannte ich schnell aus meinen Gedanken.
Genauso wie die Erinnerung an den Tag, an dem ich fast willkürlich vor die S-Bahn gesprungen wäre.
Die Idee, einfach weiterzulaufen, bis ich auf die verregneten Gleise falle und die Bahn alles aufhören lässt, war einfach da, von einer Sekunde auf die andere - und ich wollte es. So unglaublich sehr.
Doch hatte mich der Gedanke so durcheinander gebracht, dieser Drang war so lange nicht mehr da, dass ich dennoch stehen geblieben bin und die Bahn doch an mir vorbeifuhr und ein Gefühl der Leere und Reue, dass ich es nicht tat in mir hinterließ.
Jetzt sitze ich wieder hier, eine Woche danach und schreibe diesen Post an niemanden. Vielleicht an mich, um mir zu zeigen, dass ich es schaffen kann, nur durchhalten muss... aber wie lange noch? Werde ich das nächste Mal wieder zögern oder einfach einen Fuß vor den anderen setzen, bis es endlich vorbei ist? 

Dienstag, 5. November 2013

Infest

Songzitat des Tages:
" Is there anybody out there? Can you pull me from this ocean of despair?
I'm drowning in the pain. Breaking down again"
 - Lifeline - Papa Roach

Ich ballte meine Hände in meinem Schoß so fest zusammen, dass meine dunkelrot lackierten Fingernägel ins Fleisch schnitten und starrte mit leerem Blick aus dem Fenster. Die schon fast laubleeren Bäume rasten an mir vorbei, doch ich nahm sie genauso wenig wahr, wie die Stimme, die die nächste Haltestelle ankündigte. Ehrlich gesagt, wollte ich sie auch gar nicht hören. Wollte nicht ankommen, einfach nur in der S-Bahn sitzen, von alten Menschen schief angeguckt werden, weil ich ein Piercing habe. Einfach nur hier sitzen und bis zur Endstation fahren - und dann wieder zurück - und nochmal. Solange bis ich sicher sein konnte, dass zu Hause alle schlafen, ich niemanden begegnegen muss, mit niemanden reden muss, sondern mich einfach in mein Zimmer verkriechen kann. Aber es ging natürlich nicht.
In Gedanken spielte ich alle möglichen Szenarien durch, wie ich mich am besten ungestört in meinem Zimmer kommen kann, um mich in mein Bett zu legen und fortzufahren, mit meinem leeren Blick die Decke zu durchbohren.
Aber es kommt natürlich nie so, wie man es möchte. Kaum habe ich die Haustür aufgeschlossen, wurde ich nahezu mit Worten bombardiert. Vorträge über Schule, Fragen und irgendwelche Planungen für die nächste Zeit.
Meine Unwilligkeit zu antworten stieg von Sekunde zu Sekunde mehr und als mein kleiner Bruder es schließlich auf die Höhe trieb, stieß ich mein kaum angerührtes Essen von mir, rief ein "Lasst mich doch einfach in Ruhe!" in die Runde, ging in mein Zimmer und schloss lautstark die Tür ab.
Ich schmiss mich auf mein großes Bett und steckte meinen Kopf in das tröstende Kopfkissen. Die Frau von meinem Vater wäre aber nicht die Frau von meinem Vater, wenn sie nicht auf mega verständnisvoll tun würde, aber im Grunde genau das Gegenteil tat und gefühlt alle 5min. an der Tür klopfte, um mir etwas "wichtiges" zu erzählen.
Ich bereute es, die kleine Klinge aus meinem Zimmer entfernt zu haben, die mich in diesen Momenten vor einem Ausbruch bewahrt hatte.
Aber ich bereute es noch mehr, als die leise, flüsternde Stimme in meinem Kopf wieder begann, mich mit meiner Vergangenheit zu foltern, bis ich mit Tränen in meinen Augen begann, mein Bein mit meinen Fingernägeln zu malträtieren.

Wie lange halte ich es aus, nichts zu sagen? Diese "Sache" in mir zu verbergen? Wie komme ich da jemals heil raus? Ich kann nicht mehr.

Montag, 28. Oktober 2013

Nothing good has happened yet

Songzitat des Tages:
"Do you even care if I die bleeding?"
 - Last Resort - Papa Roach

Ich kann nicht mehr.
Ich breche zusammen.
Der Druck wird zu stark.
So stark, dass ich ihm nicht mehr standhalten kann.
Jeder Tag ist schlechter als der davor.
Wie sehr muss ich mich selbst zerstören, ehe es aufhört?
Ich will nicht mehr.
Ich habe solche Angst vor dem finalen Schlag.
Solche Angst vor dem Tag, an dem ich ganz alleine bin,
weil ich jeden von mir abgestoßen habe.
Ich kann nicht mehr.
Ich will nicht mehr.
Kann das nicht alles einfach enden?
Kann mein Herz nicht einfach aufhören zu schlagen?
Mein Atem einfach stoppen?
Kann ich meine Augen nicht einfach für immer schließen?
Schlafen und nie nie wieder aufwachen?
Bitte??

Die Stimmen in meinem Kopf treiben mich in den Wahnsinn.
Ich kann nicht aufhören, daran zu denken, wie es wäre, wenn ich mir mit einer Klinge alles aufschlitzen würde.
Doch ich kann nicht, weil ich einfach nie allein bin.
Ich sollte froh darüber sein, denn es hindert mich.
Aber dieser Druck, diese Schwärze, diese Leere in meinem Innern,
sie fressen mich auf, zerstören mich,
doch es endet nie....
Kann mein Herz nicht einfach aufhören zu schlagen?
Mein Atem einfach stoppen?
Kann ich meine Augen nicht einfach für immer schließen?
Schlafen und nie nie wieder aufwachen?
Bitte??

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Tired and Broken

 Songzitat des Tages:
"words are knives and often leave scars
The fear of falling apart"
- This is Gospel - Panic! At The Disco

Jeder neue Schnitt, jede neue Verbrennung, jedes neue Hämatom ist ein Kampf mit dir selbst, den du verloren hast."
Dieser Satz hallte in meinem Kopf wider, als ich aus dieser Trance erwachte, die mich zur Zeit immer öfter heimsucht und meinen Körper begutachtete.
Die Wahrheit dieser paar Worte legte sich um mich, wie eine schwere Kette, die mir jeden Freiraum nimmt.
DU BIST SCHWACH! , schrien mich meine Gedanken an.
Sie haben Recht. Ich breche zusammen. Bei jeder Kleinigkeit verkrieche ich mich in meinem Inneren und verletze mein Äußeres, damit das Pschychische nicht so weh tut.
Ich muss damit aufhören.
Aber wie?!

Sonntag, 6. Oktober 2013

Angst.

Songzitat des Tages:
"Warum glaubst du überhaupt, dass du noch lebst?"
- Leben ist tödlich - Die Toten Hosen

Langsam wanderte sie an mir hoch.
Umschloß mich mit ihren langen, schwarzen Armen.
Die Kälte, die sie ausstrahlte, erfasste meinen Körper.
Die knackenden, mal lauten, mal leisen Geräuschen ließen mich zusammenzucken.
Ich schloß die Augen.
Es machte keinen Unterschied, ich sah nichts, alles schwarz, alles leer.
Wo willst du hin? Alles was du brauchst, liegt vor dir.
flüsterte eine kleine, krächzende Stimme in meinem Hinterkopf.
Ich öffnete vorsichtig die Augen, um zu sehen, was sie meinte.
Etwas metallisch glitzerndes war in meinem Blickfeld.
Die Kälte ließ mich erzittern, dennoch tastete ich nach dem dunklen Griff des Messers und beobachtete, wie sich meine ausdruckslosen Augen darin spiegelten,
dann schob ich den Ärmel meines grauen Strickpullis nach oben und setzte die Klinge an, um meinem Arm weitere Narben zu schenken.
Aber sie ließ diesmal nicht von mir ab. Umklammerte mich immer weiter.
Es wurde kälter und kälter. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper und verhinderte, dass das Blut ungestoppt zu Boden tropfen konnte..

Donnerstag, 19. September 2013

If it hurts, you still care

Songzitat des Tages.
" And I'll just smile and make believe I don't feel a thing"
- Oh Well, Oh Well - Mayday Parade

 Ein Schock durchfuhr meinen ganzen Körper, als ich die Handschrift erkannte. Mein Magen zog sich zusammen und ich spürte, wie sein gesamter Inhalt nach draußen wollte.
Mit bebenden Fingern nahm ich den Umschlag von meinem Dad entgegen. "Will ich den überhaupt aufmachen?" , fragte ich und zwang mich zu grinsen, während ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, die sich mit aller Kraft einen Weg ins Freie bahnen wollten.
Langsam stand ich auf. Der Boden unter mir schwankte, als ich in mein Zimmer ging und die Tür schloss. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte den Brief an. Meine Gedanken schrien. Wieso kam dieser Brief? Es wäre alles so viel einfacher gewesen, wenn nichts passiert wäre. Ich will das nicht. Ich kann noch nicht.
Trotzdem tat ich es. Wie in Zeitlupe nahm ich ihn wieder hoch, es fühlte sich an, als würde der Inhalt Tonnen wiegen. Eine Karte fiel heraus. Klar, war ja immerhin mein Geburtstag..
Das ich nun doch endlich weinte, merkte ich erst, als mein Blick so unscharf wurde, dass ich den Inhalt nicht mehr lesen konnte. Ich ließ sie wieder fallen und umschlang meinen Körper mit meinen zitternden Armen und begann wie ein kleines Kind vor und zurück zu wippen, während ich darauf wartete, dass ich mich wieder beruhigte.
Ich versuchte es nochmal. Ich klappte die Karte auf und starrte die Schrift an, als wären es Hyroglyphen. Ich kam bis zum zweiten Satz, dann verschwamm mein Blick wieder. Ich weiß nicht, wie viele Anläufe ich gebraucht habe, bis ich alles gelesen hatte, aber als ich dann fertig war, wollte ich nicht mehr. Wieso hat sie das getan? Ich ließ meinen Tränen freien Lauf, froh, dass mein Dad kurz weggegangen war. Aber die Tränen reichten nicht. Ich brauchte mehr. Ich wollte Schmerz. Ich hielt das nicht aus. Ich war darauf nicht vorbereitet...


Donnerstag, 12. September 2013

Faith is fading

Songzitat des Tages:
" Lying, cheating. Think I don't know what you did?"
 - The Storm - Of Mice And Men


Geistesabwesend sah ich aus dem Fenster und sah den Wolken zu, wie sie, getrieben vom Wind, am blauen Himmel vorüberzogen. Ab und zu zerstörte ein Flugzeug die Idylle und erweckte aber gleichzeitig den Wunsch in mir, in ihm zu sitzen und aus dieser verdammten Hölle zu fliehen - aber wie will man der Hölle entfliehen, wenn sie nicht um dich herum, sondern in deinem Kopf ist?
Mit einem kleinen Seufzer, der viel zu laut in meinen Ohren klang, wendete ich meinen Blick ab und starrte stattdessen die Wand an. Ich hielt es nicht aus. Ich kann nicht den ganzen Tag zu Hause sitzen und nichts tun. Ich muss raus und ATMEN.
Also stand ich auf, zog mich an, steckte meine Kopfhörer ins Handy und dröhnte mich diesmal mit den alten Alben von Bring Me The Horizon zu.
Die Luft war kalt und kündigte den nahenden Winter an - und das im September. Aber es passte zu meiner Stimmung.
Unschlüssig wolang ich laufen sollte, stand ich an der Kreuzung und beobachtete die Autos, wie sie an mir vorbeirrasten.
Als die Fußgängerampel vor mir irgendwann auf grün sprang, lief ich willkürlich los und bewegte mich Richtung Park. Wo hätte ich auch sonst lang gehen sollen? Immerhin wollte ich ja meine Ruhe haben. 
Obwohl es bereits abends war, liefen nur wenige Menschen herum. Ich setzte mich auf die Wiese und schaute wieder gen Himmel, um die Wolken zu sehen. Irgendwie haben sie eine beruhigende Wirkung auf mich. Der eben noch blaue Himmel begann sich allmählich rosa zu verfärben.
"I can't remember breathing" Oli Sykes' Stimme dröhnte in meinen Kopf und schien mir aus der Seele zu sprechen. Ich fühl mich gefangen, eingesperrt in meinen Gedanken, in meiner Vergangenheit, die ich nicht verarbeiten kann.